Der Abgang eines guten Mitarbeiters kostet bis zu 150% des jeweiligen Jahresgehalts. Das hat das in Texas beheimatete „National Business Research Institut“ kürzlich ausgerechnet. Ein Grund mehr, um ein qualitativ ausgerichtetes strategisches Personalmanagementsystem zu installieren.
Wie die Redaktion von Capital kürzlich berichtete, sind die Kosten zur Nachbesetzung adäquaten Personals erheblich. Eingerechnet sind Stellenausschreibungen, Headhunter, Vorstellungsgespräche und weitere Overhead-Kosten sowie Einarbeitungszeiten. Daneben sind die schwer zu kalkulierenden Kosten, hinsichtlich der Beeinträchtigungen des Unternehmensklimas bei Personalabgängen, nicht integriert. Der Artikel erläutert 7 Handlungsempfehlungen nach einer Kündigung, um die Gründe des Personalabgangs zu erfragen, denn „diese Informationen sind Gold wert.“
Allerdings bestehen schon vor einer Kündigung Möglichkeiten, um eine Gefährdungsanalyse potentieller Abgänge zu erfassen und mit entsprechenden Planszenarien Vorbereitungen zu einer Änderung der Personalstruktur zu treffen: Die qualitative Personalkartei und deren fortlaufendes Monitoring als Bestandteil des Personalmanagements ist die am geläufigsten praktizierte Methode. Hierbei werden Arbeits- und Kompetenzanalysen, Mitarbeiterzufriedenserhebungen und Entwicklungsmöglichkeiten in Abhängigkeit des Arbeitgeberprofils und den individuellen Lebensplanungen von Arbeitnehmern erhoben.
Somit kann auf dieser Grundlage ein unternehmensspezifisches Personalradar entwickelt werden, um Vorhersagen bei der Personalentwicklung zu treffen, Risiken zu minimieren und planbare Personal(gewinnungs- und -bindungs)faktoren zu entwickeln. Zeiten, in denen Unternehmer und Entscheider im Gesundheitswesen bei Personalabgängen aus „allen Wolken fallen“, gehören dann zur Vergangenheit.